Erbaut 1886, gehörte das Haus in der Bahnhofstraße 83 zunächst zum Bünder Bahnhof. Es gab eine Waage für Pferdegespanne - Gerüchten zufolge wurde aber schon damals illegal Bier im unteren Bereich des Hauses verkauft. 1900 folgte dann die offizielle Ausschankgenehmigung – später kamen sogar noch Hotelzimmer hinzu.
Viele Jahre später, im Jahr 1983, übernahm dann der bis dahin als KFZ-Meister arbeitende Hardcore-Stones-Fan Emil Görtz die Schlüssel zur Gaststätte. Zunächst ohne einen richtigen Plan, startete er mit seinen Mitstreitern im Kneipenbusiness durch. Trotzdem war es bereits am ersten Abend rappelvoll und es dauerte nicht lange bis Emil den Spirit seiner Lieblingsband in die Gaststätte eingebracht hatte.
Autogramme, Vinylscheiben, PR-Artikel, von den Stones für ihn signierte Hüllen, Poster und jede Menge anderer Schätze. Mit den Jahren entstand ein regelrechtes kleines Stones-Museum im Dolbi. Die Bünder Musikkneipe war vom ersten Tag an absoluter Kult. Vor allem die Schüler des Stein-Gymnasiums verbrachten hier ihre Abende, aber auch viele ältere Gäste. Später folgte der atmosphärische Biergarten hinter der Kneipe und das Leben der Familie, die viele Jahre im Haus wohnte, spielte sich in großen Teilen im Dolbi ab.
Vor einigen Jahren stieg Malte Kappelmann, ein treuer Gast der ersten Stunde, mit ins Dolbi ein. Die Zusammenarbeit klappte so harmonisch, dass Malte mittlerweile alleiniger Inhaber ist. Seinen eigenen Stil und eigene Mucke hat er natürlich mitgebracht. Und so stand für Emil schon früh fest: „Malte führt das Dolbi mindestens so gut wie ich“. Zudem lässt er es sich nicht nehmen weiterhin hin und wieder hinter dem Tresen zu stehen. „Ich habe mehr Freiheiten und kann doch noch im Dolbi arbeiten“, freut sich der Musik-Freak ohne Allüren.